Mit meiner Heimat verbinde ich unter anderem die flauschigsten süßen Brötchen überhaupt: Reihenweckchen. Ihren Namen verdanken sie der Tatsache, dass sie eng hintereinander in einer zusammenhängenden Reihe gebacken werden. Schon als Kind war ich so angetan von dieser Kölner Spezialität, dass ich mir vom Christkind eine ganze Reihe Weckchen zu Weihnachten gewünscht habe (der Wunschzettel mit dem Beweismaterial existiert noch).

Nun wohne ich leider schon viele Jahre im weit entfernten Berlin, wo man Reihenweckchen vergeblich sucht. Aber einer der großen Vorteile des Erwachsenseins ist ja, dass man (meistens) nicht mehr auf das Christkind angewiesen ist, um sich Wünsche zu erfüllen. Und so backe ich mir meine Weckchen inzwischen einfach reihenweise selbst. Die ganze Reihe zu essen schaffe ich zwar leider nicht, aber alleine das Wissen, dass ich es theoretisch könnte, ist schon sehr befriedigend.

Ich esse die Brötchen am liebsten mit dick Butter bestrichen und etwas selbst gemachter Marmelade. Aber natürlich passen sie auch hervorragend zu Nutella, Honig – you name it! Wie alles aus Hefeteig schmecken auch die Reihenweckchen am allerbesten frisch gebacken. Ihr könnt sie auch kurz nach dem Abkühlen einfrieren und dann nach Bedarf wieder auftauen.

Und wenn ihr jetzt Lust auf noch mehr Rheinische Klassiker bekommen habt, probiert doch mal meine Rheinischen Weckmänner, mein Aprikosenriemchen oder das weltbeste Rosinenbrot. Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Nachbacken!

Hier geht’s zum Rezept für die Kölschen Reihenweckchen:

Kölsche Reihenweckchen
Zutaten
Für den Hefeteig:
- 180 g zimmerwarme Milch
- 30 g frische Hefe
- 55 g Zucker
- 20 g Honig
- 375 g Mehl Type 405
- 2 Eigelbe (M)
- 1 Prise Salz
- 1 Prise gemahlene Vanille
- 25 g zimmerwarme Butter
Außerdem:
- 1 Eigelb
- 1 EL Sahne oder Milch
Anleitungen
- Für den Hefeteig die Hefe klein bröckeln und mit der lauwarmen Milch und einem Esslöffel Zucker in einer Schüssel verrühren, bis sich die Hefe aufgelöst hat. An einem warmen Ort zehn Minuten stehen lassen, bis die Oberfläche Blasen schlägt.
- Alle übrigen Zutaten mit der Hefemischung in eine große Schüssel geben und mit dem Knethaken der Küchenmaschine ca. fünf Minuten lang auf mittlerer Stufe kneten, bis ein glatter und elastischer Teig entstanden ist (er bleibt relativ weich und etwas klebrig).
- Den Teig zu einer Kugel formen, mit einem Tuch abdecken und an einem warmen, zugfreien Ort 45 Minuten gehen lassen, bis sich sein Volumen verdoppelt hat.
- Mit der Faust einmal kräftig in den gegangenen Teig boxen und ihn nochmals kurz durchkneten. Anschließend auf der gut bemehlten Arbeitsfläche in sechs gleich große Stücke teilen und erst zu straffen Kugeln formen, dann leicht länglich rollen.
- Die Weckchen mit etwas Abstand in einer Reihe auf ein mit Backpapier belegtes Backblech setzen, das Eigelb mit der Sahne verquirlen und die Weckchen damit bestreichen.
- Nochmals 30 Minuten gehen lassen und währenddessen den Backofen auf 175°C Ober- und Unterhitze vorheizen.
- Bevor sie in den Ofen geschoben werden, die Weckchen nochmals mit der Ei-Sahne-Mischung bestreichen und auf der mittleren Schiene 15-20 Minuten goldbraun backen (sollten sie zu dunkel werden, zwischendurch mit einer Lage Alufolie abdecken).
- Fröhliches Naschen!