Rheinisches Aprikosenriemchen

Es ist mal wieder Zeit für einen Klassiker aus meiner Heimat, dem Rheinland. Das Aprikosenriemchen ist der absolute Lieblingskuchen meiner Mama, den es in Köln und Umgebung in den meisten Bäckereien zu kaufen gibt. In Berlin sucht man ihn dagegen vergeblich. Ich persönlich war lange Zeit gar kein großer Fan davon, was aber vor allem daran liegt, dass das Aprikosenriemchen beim Bäcker in der Regel mit Aprikosen aus der Dose gemacht wird.

Rheinisches Aprikosenriemchen | Rezept

Aber da ich immer eine Verfechterin von frischen Zutaten bin, kommen in meine Version natürlich nur frische Aprikosen rein – und zwar jede Menge! Das Aprikosenriemchen besteht aus einem weichen Hefeteig, aus dem Boden und Gitter geformt werden, randvoll gefüllt mit – na klar, Aprikosen. Für das typische Riemchengitter gibt es spezielle Gitterstanzen, mit denen ihr ruckzuck das perfekte Gitter hinbekommt. Falls ihr keines habt, könnt ihr aber natürlich auch einfach Streifen aus dem Teig ausschneiden und selber ein Gitter auf den Kuchen legen.

Rheinisches Aprikosenriemchen | Rezept

Für einen schönen Glanz wird das Aprikosenriemchen nach dem Backen mit warmer Aprikosenmarmelade bestrichen und mit Hagelzucker bestreut. Insgesamt ist es ein weniger süßer Kuchen, der dafür aber umso fruchtiger schmeckt. Dazu passt halbsteif geschlagene Sahne. Ich verwende in meinem Rezept ungekochte Aprikosen, weil dadurch der Fruchtgeschmack besser erhalten bleibt und der Kuchen frischer schmeckt.

Rheinisches Aprikosenriemchen | Rezept

Allerdings bleibt die Füllung so auch etwas weicher und läuft beim Anschnitt des Riemchens leicht heraus. Wenn ihr das vermeiden möchtet, könnt ihr die Aprikosen vor dem Backen einkochen, damit die Masse fester wird, und ggf. etwas mehr Speisestärke hinzugeben. Passt aber auf, dass der Stärkegeschmack nicht zu dominant wird. Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Nachbacken!

Rheinisches Aprikosenriemchen | Rezept

Hier geht’s zum Rezept für das Aprikosenriemchen:

5 from 2 votes

Rheinisches Aprikosenriemchen

für eine Form mit 24cm Ø

Zutaten

Für den Hefeteig:

  • 125 g lauwarme Milch
  • 30 g zimmerwarme Butter
  • 21 g frische Hefe
  • 280 g Mehl
  • 1 Prise Salz
  • 15 g Zucker
  • 1 Ei

Für die Füllung:

  • 1 kg Aprikosen
  • 60 g Zucker
  • ½ Zitrone (Saft)
  • 30 g Speisestärke

Außerdem:

  • 150 g Aprikosenkonfitüre (ohne Stücke)
  • Hagelzucker

Video

Anleitungen

  • Für den Hefeteig die Milch in eine Schüssel geben, die Hefe hinein bröseln und verrühren, bis sich die Hefe vollständig aufgelöst hat. Das Mehl, das Ei, den Zucker und eine Prise Salz zu der Hefemilch geben und alles 5 Minuten auf niedriger Stufe verkneten, bis ein glatter Teig entstanden ist. Die weiche Butter hinzugeben und weitere 5 Minuten unterkneten. Den Teig zu einer Kugel formen und abgedeckt bei Zimmertemperatur 30 Minuten gehen lassen.
  • Den Backofen auf 200°C Ober- und Unterhitze vorheizen.
  • Die Aprikosen an der Unterseite kreuzförmig einritzen und in eine Schüssel geben. Mit kochendem Wasser übergießen und 1 Minute stehen lassen. Dann das Wasser abgießen, die Aprikosen mit kaltem Wasser abschrecken und die Haut abziehen. Die Aprikosen entkernen und vierteln. Die Früchte mit dem Zucker und dem Saft ½ Zitrone vermischen. Die Speisestärke in etwas kaltem Wasser glatt rühren und ebenfalls unterheben. Beiseite stellen.
  • Den gegangenen Teig nochmals durchkneten, sodass die Luft entweicht und dann auf einer bemehlten Arbeitsfläche gleichmäßig dünn ausrollen. Mithilfe eines Gitterstanzers ein Gitter in der Größe der Backform ausstechen (alternativ Streifen schneiden und selbst ein Gitter legen) und den restlichen Teig wieder verkneten und erneut in der Größe der Backform ausrollen.
  • Eine Pizzaform oder ofenfeste Pfanne (24cm Ø) einfetten und den Teig hineinlegen, sodass die Form vollständig ausgefüllt ist. Die Aprikosenmasse hineingeben und glatt streichen. Das vorbereitete Teiggitter darauflegen, an den Rändern leicht festdrücken und ggf. zurechtschneiden.
  • Das Aprikosenriemchen auf der zweiten Schiene von unten 30 Minuten goldbraun backen. Währenddessen die Aprikosenmarmelade erwärmen und nach dem Backen auf den noch heißen Kuchen streichen. Mit Hagelzucker bestreuen. Vollständig auskühlen lassen und erst dann aus der Form holen und servieren.
  • Fröhliches Naschen!

Nimm an der Konversation teil

  1. Liebe Elena, ich habe deinen Aprikosen Riemchen Kuchen vor zwei Tagen gebacken. Was soll ich sagen…einfach lecker. Meine Männer sind auch begeistert. Ich habe nur Aprikosen aus der Dose benutzt. Werde ihn noch oft backen. Vielen Dank für das super Rezept.

    1. Elena Autor sagte:

      Liebe Beate,
      wie schön, das freut mich!
      Liebe Grüße,
      Elena

  2. Hallo Elena,
    Als (Nieder-) Rheinländer und Mitglied einer Bäckerfamilie habe ich Dein Aprikosenriemchen selbstverständlich ausprobiert und (Schande über mich 🙈) muss ganz klar feststellen, dass Deine Aprikosenriemchen einfach besser schmeckt. Der Grund dafür ist offensichtlich, nämlich die frischen Aprikosen. Und ganz ehrlich, gehört es nicht dazu, dass die Füllung bei dem frischen Aprikosenriemchen herausläuft? Für mich ist es ein Gütezeichen 👍🏻.
    Vielen Dank für dieses und die ganzen anderen tollen Rezepte.
    Liebe Grüße,
    Uschi

    1. Elena Autor sagte:

      Liebe Uschi,
      Wow, wenn das mal kein tolles Kompliment ist, vielen lieben Dank! Ich finde auch, es geht nichts über frische Aprikosen in der Füllung (und ja, sie muss herauslaufen beim Anschnitt ;)).
      Liebe Grüße,
      Elena

  3. Liebe Elena,
    ich habe dein Rezept unverändert nachgebacken und der Riemscherkooche ist einfach wunderbar geworden! Für die Riemchen brauche ich noch ein bisschen Übung (ich habe einen Gitterroller verwendet). Da ich eine 30er Tarteform benutzt habe, habe ich die Teigmenge verdoppelt und hatte deshalb genug Teig für die Fehlversuche 🙂 Am Ende sah der Kuchen von weitem fast aus wie vom Bäcker 😀
    Riemchenkuchen gab es bei mir sicherlich nicht zum letzten Mal, ich werde mich jetzt durch verschiedene Obstsorten durchprobieren!
    Vielen Dank für das tolle Rezept und ein schönes Wochenende!
    Liebe Grüße aus Bonn
    Gabi

  4. Liebe Elena,
    ich bin – seit ich ihn im vergangenen Jahr entdeckt habe – ein riesiger Fan von deinem einfachen Zwetschgenkuchen mit Hefeteig. Ich habe ihn bereits zig mal gebacken und vor allem der Teig begeistert mich immer wieder.
    Deshalb die (wahrscheinlich dumme) Frage, ob ich dieses Hefeteigrezept (mit angenehm wenig Hefe!) auch für den Riemchenkuchen verwenden kann.
    Bewertung käme natürlich pronto 🙂
    Liebe Grüße und einen schönen Tag wünscht
    Gabi

    1. Elena Autor sagte:

      Liebe Gabi,
      klar, das sollte auch funktionieren. Beim klassischen Aprikosenriemchen wie ich es kenne, ist es wichtig, dass der Teig für einen Hefeteig relativ dünn ausgerollt wird – also dünner als beim Zwetschgenkuchen. Viel Spaß beim Backen und Genießen!
      Liebe Grüße,
      Elena

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Rezept Bewertung




Schließen
Alle Rechte vorbehalten. 2016-2022 © Elena Cremer | La Crema