Wenn ihr aus Köln und Umgebung kommt, werdet ihr sie kennen und lieben: flauschige Weckmänner wie vom Bäcker. Um diese Jahreszeit liegen sie längst überall in den Bäckereien aus. Typischerweise mit einer Tonpfeife und/ oder einem kleinen roten Lollie in der Hand. Im Rheinland wird der Weckmann traditionell zum Martinstag am 11. November gebacken und verspeist.
Ursprünglich sollten die stilisierten Männlein im Rheinland wohl den heiligen Sankt Martin darstellen, wobei die heutige Tonpfeife seinen Bischofsstab symbolisieren sollte. In anderen Regionen Deutschlands und der Schweiz backt man Weckmänner teilweise auch zum Nikolaustag. Dort hören sie auf die verschiedensten Namen, etwa Stutenkerl, Grittibänz oder Dambedei.
Selbst aus Ecuador kennt mein Freund ein ähnliches Gebäck. Die sogenannten Guaguas de Pan („Kinder aus Brot“) sind ebenfalls Figuren aus Hefeteig und werden in der Andenregion rund um den 2. November gebacken. Als Kind konnte ich es jedes Jahr kaum erwarten, bis endlich wieder die ersten Weckmänner beim Bäcker um die Ecke auslagen.
Und wenn ihr auf der Suche nach noch mehr typisch Rheinischen Rezepten seid, schaut doch mal bei meinen Kölschen Reihenweckchen oder bei meinem köstlichen Reisfladen vorbei. Alle anderen Leckereien wie vom Bäcker findet ihr hier. Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Nachbacken!
Hier geht’s zum Rezept für die Weckmänner wie vom Bäcker:
Weckmänner wie vom Bäcker
Zutaten
Für den Hefeteig:
- 42 g frische Hefe
- 250 g zimmerwarme Milch
- 650 g Weizenmehl Type 405
- 100 g Zucker
- 2 zimmerwarme Eier (M)
- 1 Prise Vanille
- 100 g flüssige Butter
Außerdem:
- 1 Ei
- 1 EL Sahne
- Rosinen
- Tonpfeifen
Anleitungen
- Die Hefe in eine Schüssel bröckeln und die lauwarme Milch darüber gießen. Rühren, bis sich die Hefe vollständig aufgelöst hat. Die übrigen Zutaten dazu geben und mit den Händen oder der Küchenmaschine einige Minuten kneten, bis der Teig nicht mehr an den Schüsselwänden klebt. Zu einer Kugel formen, mit einem sauberen Handtuch abdecken und an einem warmen Ort 45 Minuten gehen lassen, bis sich das Volumen verdoppelt hat.
- Den gegangenen Teig einboxen, damit die Luft entweichen kann und nochmals kurz durchkneten. In 10 Stücke teilen und zu länglichen Kugeln formen. Jede Kugel der Länge nach flach ausrollen und am oben Ende ein Stück für den Kopf formen. Den Teig an jeder Seite einmal einschneiden für die Arme. Zum Schluss noch unten einmal einschneiden für die Beine.
- Die Weckmänner auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen, je eine Tonpfeife unter jeden Arm legen und wiederum mit einem sauberen Handtuch abdecken und nochmals 30 Minuten bei Zimmertemperatur gehen lassen.
- Den Backofen auf 200°C Ober- und Unterhitze vorheizen.
- Das Eigelb mit der Sahne verquirlen und die gegangenen Weckmänner damit bestreichen. Je zwei Rosinen als Augen eindrücken.
- Die Weckmänner im vorgeheizten Backofen auf der mittleren Schiene 15 Minuten backen, bis sie goldbraun sind (sollten sie zu dunkel werden, mit einer Lage Alufolie abdecken).
- Fröhliches Naschen!
Hallo nach Berlin,
schön den Beitrag und das Rezept der Weckmänner zu finden. Als Münsterländer kenne ich sie natürlich als Stutenkerl. Zur aktuellen Zeit war ich in der Schule besonders populär, denn ich hatte freien Zugang zu Opas „Eigenheimen“ Tabak. Sonst wurde Heckenlaub in den Pfeifen geraucht, nicht so toll . Lang ist’s her.
Ein Tip wo man als Privatperson im Norden die Pfeifen erwerben kann hätte das Rezept noch aufgepeppt.
Mit besten Grüßen Wille Brass
Hallo Wille,
freut mich, dass dir das Rezept gefällt. Die Tonpfeifen kannst du deutschlandweit bequem online bestellen. Such einfach mal nach „Weckmann Tonpfeifen“, dann wirst du direkt fündig.
Viele Grüße,
Elena