Totenbeinli – zugegeben, der Name dieser knusprigen Haselnussstangen aus dem Schweizer Kanton Graubünden ist wenig appetitlich. Aber da wir ja schnurstracks auf Halloween zulaufen, kann man sich solche makabren Rezepte schon mal erlauben. Das wird dann aber auch die einzige Halloween-Referenz auf dem Blog, ansonsten spare ich das Thema wie jedes Jahr großzügig aus.
Zurück zu den Totenbeinli, die heute auch unter dem Namen Haselnussstängeli geläufig sind. Der morbide Name ist vermutlich der Tatsache geschuldet, dass die Plätzchen (auf Schweizerdeutsch Guetzli) früher vor allem zum Totenschmaus gereicht wurden. Außerdem erinnert die dünne, lange Form und die sehr knusprige Konsistenz vermutlich an Knochen.
Von dieser Tatsache solltet ihr euch aber nicht den Appetit verderben lassen, denn die Haselnussstangen sind wirklich köstlich! Für mich persönlich kann es generell nicht knusprig genug sein, daher gehören sie zu meinen absoluten Lieblingsplätzchen. Kennengelernt habe ich sie übrigens als Kind in der Familie meiner besten Freundin. Ihr Vater kommt aus der Schweiz und hat jedes Jahr zu Weihnachten blechweise Totenbeinli gebacken.
Und wenn ihr Lust auf noch mehr leckere Rezepte mit Haselnuss habt, schaut doch mal bei meinen italienischen Baci di Dama oder diesem saftigen Nusskuchen mit Schokoglasur vorbei. Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Nachbacken!
Hier geht’s zum Rezept für die Schweizer Totenbeinli Plätzchen:
Totenbeinli Plätzchen
Zutaten
Für den Teig:
- 100 g zimmerwarme Butter
- 330 g Zucker
- 1 unbehandelte Zitrone (Abrieb)
- 1 Prise Zimt
- 1 Prise Salz
- 1 Prise gemahlene Nelken
- 2 zimmerwarme Eier (L)
- 130 g gemahlene Haselnüsse
- 200 g ganze Haselnüsse
- 330 g Weizenmehl Type 405
Für die Eistreiche:
- 1 Ei
- 1 EL Sahne
Anleitungen
- Zunächst die ganzen Haselnüsse ohne Fett in einer Pfanne rösten, bis die Haut aufplatzt und sie anfangen zu duften. Die heißen Haselnüsse in ein sauberes Küchenhandtuch geben, zuwickeln und 1-2 Minuten liegen lassen. Mit den Händen die Haselnüsse in dem Handtuch solange rubbeln, bis sich die Schalen gelöst haben. Die geschälten Haselnüsse heraus sammeln und vollständig abkühlen lassen.
- Die Butter mit dem Zucker, dem Abrieb der Zitrone, Zimt, Salz und Nelkenpulver in einer Rührmaschine einige Minuten schaumig schlagen. Dann die Eier hinzugeben und gut unterrühren. Die geriebenen Haselnüsse und das Mehl dazugeben und ebenfalls gut vermengen. Zum Schluss die abgekühlten ganzen Haselnüsse dazu geben und vorsichtig in den Teig einarbeiten.
- Den fertigen Teig zwischen zwei Lagen Backpapier ca. 1,5cm dick ausrollen und für mindestens zwei Stunden (besser über Nacht kaltstellen). Für besonders scharfe Schnittkanten kann der Teig vor dem Schneiden nochmals 30 Minuten ins Gefrierfach gelegt werden.
- Den Backofen auf 190°C Ober- und Unterhitze vorheizen.
- Das Ei mit der Sahne verquirlen und die Teigplatte damit bestreichen. Den kühlen Teig in etwa 10cm lange und 1,5cm breite Riegel schneiden und diese mit etwas Abstand auf ein mit Backpapier belegtes Blech setzen. Die Totenbeinli für etwa 18 Minuten auf der zweiten Schiene von unten im vorgeheizten Backofen backen, bis sie goldbraun sind. Abkühlen lassen und bis zum Verzehr in einem kühlen Raum in Blechdosen aufbewahren.
- Fröhliches Naschen!
Als Schweuerin kenne ich die Totebeinli und liebe sie, das ist ein gelungenes Rezept. Was ich in diesen Rezepten im Allgemeinen vermisse ist die Angabe wie lange sie haltbar sind, bzw. wie lange im voraus ich sie backen kann.