Noch vor ein paar Jahren konnte man mich mit Kürbis in allen Zubereitungsvarianten sehr erfolgreich in die Flucht schlagen. Zugegebenermaßen gehört Kürbissuppe immer noch nicht zu meinen Leibspeisen, aber abgesehen davon hat der Kürbis inzwischen einen festen Platz in meinem Herbstspeiseplan eingenommen. Und letztes Jahr habe ich mich dann zum allerersten mal an Kürbis in der süßen Variante gewagt: Pumpkin Pie.
Und was soll ich sagen? Alle, die dieses klassisch amerikanische Dessert noch nicht ausprobiert haben, sollten es schleunigst nachholen, denn es ist ausgesprochen köstlich! Wenn man ihn bisher nur in der salzigen Variante kannte, ist es schwer vorstellbar, welch perfekte Symbiose der Kürbis als cremig-süße Füllung mit den herbstlichen Kuchengewürzen eingeht.
Klassischerweise wird er schlicht ohne Deko gebacken und mit etwas gesüßter Schlagsahne serviert – aber auch eine Kugel Vanilleeis macht sich ziemlich gut auf einem Stück Pumpkin Pie. Und weil ich die herbstlichen Blätter so mag, habe ich mir auch ein bisschen Deko nicht nehmen lassen. Da die Füllung vor dem Backen flüssig ist, müssen die Blätter für die Deko separat gebacken werden und werden hinterher auf dem abgekühlten Pie drapiert.
Anders als in den USA gibt es bei uns das Kürbispüree für die Füllung nicht fertig in Dosen zu kaufen. Aber es selbst herzustellen ist kein Hexenwerk und geht ganz schnell: einfach einen beliebigen Speisekürbis (ich nehme immer Hokkaido) klein schneiden, mit Schale weich kochen, pürieren und voilà! Das fertige Püree lässt sich auch super portionsweise einfrieren und bei Bedarf wieder auftauen.
Hier geht’s zum Rezept für den Pumpkin Pie:
Pumpkin Pie
Zutaten
Für den Teig:
- 335 g Mehl
- 50 g Zucker
- 1/4 TL Meersalz
- 170 g kalte Butter
- 60 g kaltes Palmin Soft oder Biskin
- 60 g eiskaltes Wasser
Für die Füllung:
- 600 g Kürbispüree
- 180 g Zucker
- 1 Prise Salz
- 2 TL Zimt
- 1 TL gemahlener Ingwer
- 1/4 TL Muskatnuss
- 1/4 TL gemahlene Nelken
- 1/4 TL Kardamom
- 3 Eier
- 280 ml Sahne
- 140 ml Milch
Außerdem:
- 1 Ei
- 1 EL Sahne
Video
Anleitungen
- Für den Teig die trockenen Zutaten in einer Schüssel miteinander vermischen. Die kalte Butter in Stücke schneiden und dazu geben. Mit den Fingern vermischen und zu kleinen Krümeln zerbröseln. Das Palmin dazugeben und ebenfalls zerbröseln. Anschließend das Eiswasser darüber gießen und den Teig mehr zusammendrücken als kneten, bis sich alles verbindet. Das Ganze sollte möglichst schnell gehen, damit der Teig nicht zu warm wird; es sollten noch Schlieren von Butter und Palmin sichtbar sein, damit der Teig beim Backen schön blättrig wird. Den fertigen Teig für mindestens 2 Stunden in den Kühlschrank legen (kann dort auch über Nacht gelagert werden).
- Für das Kürbispüree einen Hokkaido-Kürbis waschen, entkernen und mit der Schale in Stücke schneiden. In einen Topf geben, mit Wasser auffüllen und für 15-20 Minuten weich kochen. Abgießen und abkühlen lassen.
- Den abgekühlten Kürbis mit den übrigen Zutaten in den Mixer geben und fein pürieren.
- Den Backofen auf 200°C Ober- und Unterhitze vorheizen. Den Teig halbieren. Eine Hälfte gleichmäßig zu einem runden Kreis ausrollen und die eingefettete Tarteform damit auslegen. Die Füllungen hineingeben und glatt streichen. Aus dem übrigen Teig Blätter zur Dekoration ausstechen und in den Kühlschrank legen.
- Die Pumpkin Pie im vorgeheizten Ofen auf der unteren Schiene 20 Minuten backen. Dann die Temperatur auf 175°C herunterschalten und weitere 30-40 Minuten backen (der Pie sollte in der Mitte nur noch leicht wabbelig sein, ähnlich einem Wackelpudding). Abkühlen lassen.
- Den Ofen wieder auf 200°C hochschalten. Die vorbereiteten Blätter auf einem mit Backpapier belegten Backblech verteilen. Das Ei mit der Sahne verquirlen und die Blätter damit bestreichen. Die Blätter im vorgeheizten Ofen 10-15 Minuten goldbraun backen und die fertige Pie damit belegen.
- Mit Vanillesoße und/oder Eis genießen, guten Appetit!
Noch mehr Pie-Inspiration gewünscht?
Mann, ich liebe Kürbiskuchen. Habe erst 2019 Kürbis als legitimes Lebensmittel für mich entdeckt, nachdem ich beim Aushöhlen von Halloweenkürbissen immer fand, das Innere rieche nach muffigen Socken und Kürbis – nein danke. Am liebsten nehme ich für diesen Pie einen Muskatkürbis, auch wenn das mit der Schale nicht so schön praktisch ist wie beim Hokkaido. Zusammen mit den Gewürzen ist das so ein warmer, herbstlicher (ich weiß, lahme Beschreibung, aber besser fällt mir nichts ein) Geschmack, schmeckt regelrecht gemütlich. Auch so hab ich Kürbis als schnellen Snack entdeckt – ab in den Ofen, Käse und Gewürze drauf, warten, fertig. Sehr geil sind auch Spaghettikürbisse als Beilage, mit Parmesan und Öl. Im Supermarkt kriegt man das ganze Gerödel im Herbst regelrecht nachgeworfen.
Liebe Amber,
bitte entschuldige die späte Antwort, nach dem Redesign des Blogs sind scheinbar sämtliche Kommentare im Spam gelandet und ich habe sie gerade erst gefunden 🤦🏼♀️.
Haha, mir geht’s genauso – früher konnte man mich mit Kürbis jagen und mittlerweile liebe ich in in allen Formen und Varianten! Freut mich, dass dir das Rezept so gut gefällt ❤️
Liebe Grüße
Elena