Ihr habt euch mehr Brotrezepte auf dem Blog gewünscht und eure Wünsche wurden prompt erhört: Heute gibt es das Rezept für ein feines Toastbrot mit Sauerteig, das ganz entspannt über Nacht aufgeht und am nächsten Morgen gebacken wird. Ihr solltet dafür schon einen aktiven Sauerteigansatz zuhause haben – wie ihr den selber züchten könnt, erkläre ich euch hier.
Das Rezept ist nicht besonders kompliziert, aber vielleicht auch nicht für absolute Backanfänger/innen geeignet. Ein bisschen Erfahrung mit Brotbacken und Sauerteig kann jedenfalls nicht schaden. Wundert euch nicht, wenn der Teig auch nach dem Kneten ziemlich weich und leicht klebrig bleibt und gebt nicht immer mehr Mehl dazu, denn sonst wird das Brot am Ende zu trocken.
Trotz der weichen Konsistenz lässt sich der Teig nach den Gehzeiten auf der bemehlten Arbeitsfläche gut zu einem straffen Brotlaib formen. Wenn ihr nicht das komplette Brot auf einmal essen möchtet, könnt ihr es auch wunderbar scheibenweise einfrieren. Durch den Sauerteig hat auch das fertige Brot hinterher einen leicht säuerlichen Geschmack, den es von herkömmlichen Buttertoast mit Hefe unterscheidet.
Ich persönlich mag diese säuerliche Nuance sehr gerne. Besonders für mein Lieblingsrezept, Grilled Cheese Sandwich: Dafür einfach ein Scheibe Toastbrot mit ordentlich Bergkäse belegen, ein paar Zwiebelringe in etwas Zucker karamellisierten, ein paar Gewürzgurken längs in Scheiben schneiden und beides ebenfalls auf das Brot legen. Eine zweite Scheibe Brot wie ein Sandwich darauf legen und dann von beiden Seiten mit etwas Butter in einer Pfanne (oder einem Sandwichmaker) braten, bis der Käse geschmolzen ist – LECKER! Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Nachbacken!
Hier geht’s zum Rezept für das Toastbrot mit Sauerteig und Übernachtgare:
Toastbrot mit Sauerteig
Zutaten
Für den Vorteig:
- 120 g Weizen-Sauerteigansatz
- 120 g lauwarmes Wasser
- 100 g Weizenmehl Type 550
Für den Hauptteig:
- Vorteig
- 25 g zimmerwarme Butter
- 25 g Honig
- 1 TL Salz
- 180 g zimmerwarme Milch
- 380 g Weizenmehl Type 550
Außerdem:
- etwas Butter zum Bestreichen
Video
Anleitungen
- Für den Vorteig alle Zutaten vermischen und luftdicht abgedeckt 8-24 Stunden bei Zimmertemperatur gehen lassen (je länger der Teig geht, desto säuerlicher wird das Brot hinterher im Geschmack).
- Für den Hauptteig Butter, Honig, Salz und Milch in einer großen Schüssel verrühren. Den Vorteig dazugeben und etwas unterrühren. Nach und nach das Mehl hinzugeben und 20-25 Minuten auf zweiter Stufe kneten, bis ein elastischer Teig entstanden ist, der sich von den Schüsselwänden löst (er bleibt relativ weich und leicht klebrig). Den Teig luftdicht abdecken und über Nacht bei Zimmertemperatur gehen lassen.
- Am nächsten Tag den aufgegangenen Teig einboxen, damit die Luft entweicht und nochmals kurz durchkneten. Den Teig auf eine leicht bemehlte Oberfläche geben und zu einem Rechteck formen. Anschließend die Längsseiten übereinander klappen, d.h. wie einen Brief falten und erneut 10 Minuten gehen lassen.
- Den Teig von der kurzen Seite her eng aufrollen, sodass eine längliche Rolle entsteht. Die Teigrolle mit der Naht nach unten in eine Kastenform legen und luftdicht abgedeckt (bspw. in einer verschlossenen Plastiktüte) ein letztes Mal 2-3 Stunden bei Zimmertemperatur gehen lassen, bis sich das Teigvolumen verdoppelt hat.
- Den Backofen auf 190°C Ober- und Unterhitze vorheizen.
- Das Toastbrot auf der mittleren Schiene im vorgeheizten Ofen 20 Minuten backen, dann die Form umdrehen und nochmal 20 Minuten fertig backen. Das noch warme Brot in der Form mit Butter einstreichen. Abkühlen lassen, dann vorsichtig aus der Form lösen und servieren oder in einem Brotkasten aufbewahren.
- Fröhliches Naschen!
Liebe Elena,
Ich habe das Brot jetzt drei Mal gebacken und finde es geschmacklich und von der Krume her super.
Meine beiden Backformen waren zu klein bzw. Zu groß, daher mein Vorschlag, die Größe der Form anzugeben. Ich habe mir eine dritte, jetzt passende Form gekauft.
Aber mit einem Schritt habe ich Probleme: Bei Schritt 3 und 4 klebt mir der Teig dermaßen an den Händen und an der Unterlage, dass an Falten und straff Aufrollen nicht zu denken ist. Irgendwie befördere ich den Teig in die Form und lass ihn noch mal gehen.
Ich habe drei Unterlagen ausprobiert: Silikon-Backmatte, Kochfeld (Glas) und jetzt noch ein Holzbrett. Mal mehr, mal weniger Mehl drunter. Immer dasselbe …
Was mach ich falsch? (Es wundert mich auch, dass niemand hier das Problem zu kennen scheint.)
Aber du hast bestimmt einen Tipp für mich!
Herzliche Grüße, Judith
Hi Judith,
klingt für mich, als hätte der Teig kein ausreichendes Glutengerüst aufgebaut oder die Gehzeit war zu lange. Deswegen würde ich beim nächsten Mal den Teig bei Schritt 2 etwas länger kneten, bis er richtig elastisch ist und evtl. die Gehzeit vor Schritt 3 etwas verkürzen (vielleicht ist dein Raum zu warm und der Teig geht dadurch zu schnell).
Liebe Grüße,
Elena
Liebe Elena,
mit einiger Skepsis, ob das denn klappen kann, habe ich mich an dein Toastbrot gewagt. Um es kurz zu halten es ist einfach mega geworden!! Wenn das jetzt auch noch mit einem ordentlichen Vollkornanteil klappen sollte bin ich fast wunschlos glücklich.
Ganz liebe Grüße Janna
Liebe Janna,
wie schön, das freut mich! Mit Vollkornanteil klappt es sicherlich auch, wenn du die Wassermenge im Rezept entsprechend anpasst.
Liebe Grüße,
Elena
Hallo liebe Elena,
Mein Brot ist leider gar nicht so weich geworden wie ein normales Toast. Trotz weniger Flüssigkeit war mein Teig nach den gehen über Nacht noch ein wenig zu feucht und ich konnte es nur Schwer in die Form geben. Leider ist es auch etwas flach. Hast du eine Idee woran das liegen kann?
Hallo Samy,
das Brot ist tatsächlich etwas knuspriger als z.B. Toast aus dem Supermarkt – vor allem direkt nach dem Backen. Es klingt für mich so, als ob dein Teig nicht genug Spannung hatte bzw. vielleicht auch nicht lange genug geknetet wurde, sodass sich kein richtiges Glutengerüst aufbauen konnte, dass den Teig dann hinterher stabilisiert und aufgehen lässt.
Liebe Grüße,
Elena
Hallo Elena, da ich Brot und Backwaren mit Hefe fast gar nicht mehr vertrage, habe ich vor kurzem mit Sauerteig angefangen und bin noch ganz am Anfang. Heute habe ich dein Toastbrot Rezept ausprobiert. Es ist zwar noch nicht perfekt geworden, was an meinen fehlenden Sauerteigerfahrungen liegt, aber ich bin absolut begeistert von meinem ersten Exemplar. Den Geschmack finde ich genial. Die säuerliche Note msg ich sehr. Ich habe direkt das Grilled Cheese Sandwich ausprobiert mit meinem selbstgemachten Oliven/Tomatenaufstrich. Was soll ich sagen, ich bin hin und weg. Ein perfektes Geschmackserlebnis. Super lecker. Vielen Dank für das Rezept. VG Sabrina
Wie schön, liebe Sabrina! Das freut mich sehr! ♥️
Liebe Grüße,
Elena
Hallo! Funktioniert das Rezept auch mit Roggen Sauerteigansatz? Danke! LG
Hallo! Ja, das sollte kein Problem sein 🙂
Viele Grüße,
Elena
Das Rezept ist total genial und funktioniert 1:1 wie beschrieben. Nie mehr gekauftes Industrietoastbrot!! Ich selbst mache eine Art Vollkornvariante daraus, indem ich beim Mehl 80 von den 380 Gramm durch Vollkornweizenmehl ersetze, das braucht dann nur eine Handvoll mehr Flüssigkeit. Übrigens geht beim Toasten die saure Note deutlich zurück. Ein krachend geschmackvolles Erlebnis! Ich würde gerne einen 6. Stern dazufügen…
Wow, lieber Alf, vielen Dank für dieses überragende Feedback!
Freut mich sehr, dass dir das Rezept so gut gefällt, ich liebe das Sauerteigtoastbrot auch sehr und Industrietoast kommt mir schon lange nichts mehr ins Haus ;). Deine Vollkornvariante werde ich das nächste mal auch mal ausprobieren!
Liebe Grüße,
Elena
Hallo!
Mein Brot ist leider ziemlich sauer geworden, obwohl de Vorteig nur ca. 9 Stunden gegangen ist. Hast du eine Idee was ich falsch gemacht habe?
Viele Grüße, Lena
Hallo Lena,
wie sauer dein Sauerteig schmeckt, hängt vor allem mit der Temperatur bei der Teigführung zusammen. Sprich, je wärmer der Sauerteig steht, desto milder das Aroma und je kälter desto saurer. Hast du dein Anstellgut vielleicht direkt aus dem Kühlschrank in den Vorteig gegeben? Grundsätzlich sollte das Anstellgut vor Beginn des Backens immer aufgefrischt werden und einige Stunden bei Zimmertemperatur stehen. Mein Brot schmeckt auch mit 24 Stunden Gehzeit des Vorteigs (bei normaler Zimmertemperatur) nur mild säuerlich. Eine gewisse Säure ist natürlich immer vorhanden, da es ja ein Sauerteig-Toast ist 🙂
Liebe Grüße
Elena
Lieben Dank für deine Antwort!
Ich hatte den Sauerteig eigentlich im Backofen bei ca. 25° Grad stehen, aber vielleicht müsste es noch etwas wärmer sein… Ich werd auf jeden Fall nochmal experimentieren 😀
Okay, das sollte eigentlich warm genug sein! Vielleicht ist dir das Brot auch einfach generell zu sauer, dann könntest du es höchstens einmal mit insgesamt weniger Sauerteig probieren oder eben mit Hefe 🙂
Meinst du da wirklich Sauerteigansatz im ersten Schritt? Also das was aus dem Kühlschrank kommt, oder meinst du Sauerteig der schon gefüttert wurde?
LG
Aktiver Sauerteigansatz, also idealerweise nicht direkt aus dem Kühlschrank, sondern bereits aktiviert bzw. aufgefrischt.
Liebe Grüße,
Elena
Danke für dieses wunderbare Rezept, es schmeckt einfach köstlich ♥️
Liebe Karin,
wie schön, das freut mich sehr ♥️
Liebe Grüße,
Elena
Fragen zu Schritt 4: muss die Kastenform vor dem Hineingeben des Teigs gebuttert werden? Und wenn ich eine Plastiktüte drüber ziehe, klebt der rohe Teig beim Gehen da nicht fest? Wie groß soll die Form sein? Und könnte ich den Teig so auch über Nacht im Kühlschrank gehen lassen?
Liebe Judith,
nein, die Form muss nicht gebuttert werden, das Brot lässt sich auch so aus der Form lösen. Wenn du die Plastiktüte drüber ziehst, musst du etwas Luft hineinblasen, sodass sie sich wie ein Ballon aufbläht und nicht mit der Oberfläche des Teiges in Berührung kommt. Ich habe eine normale Standart-Kastenform verwendet, die genauen Maße kann ich dir leider gerade nicht sagen. Vermutlich könntest du ihn auch über Nacht im Kühlschrank gehen lassen, das habe ich allerdings noch nicht getestet und kann dir daher keine genauen Zeitangaben machen.
Liebe Grüße,
Elena
Hallo Elena,
Ich backe gerade dein Toastbrot nach. Ich habe schon etwas vom Teig probiert und fand ihn schon sehr schmackhaft.
Bei Schritt 3+4 hänge ich etwas und fände es super, wenn das bebildert wäre. Wenn ich das Rechteck von den Längsseiten in die Mitte falte habe ich eine langes Rechteck.
Wenn ich dann von der kurzen Seite aufrolle, entsteht ein sehr kompakte und kurze Rolle. Irgendwie kommt da keine Lange Rolle raus. Ist das richtig?
Bei Schritt 6 bin ich auch etwas unsicher, wie ich die Backform umdrehen soll? Dann liegt der Teig dann auf dem Rost?!? Oder soll ich das Brot aus der Form rausholen und dann drehen.
Ich würde mich freuen, wenn du mir da weiterhelfen könntest.
Viele Grüße
Anne
Liebe Anne,
du hast recht, diese Schritte sind etwas verwirrend. Was das Falten angeht hast du recht, dass am Ende eine recht kompakte kurze Rolle entsteht. Die lege ich dann so in die Kastenform und in der restlichen Gehzeit breitet sie sich dann in der kompletten Form aus und bleibt in der Mitte etwas höher. Wenn du eine andere Technik bevorzugst, kannst du den Teig aber auch anders formen, wichtig ist nur, dass er am Ende schön straff ist, damit du ihn gut in die Form befördern kannst.
Mit umdrehen meine ich, dass du die Backform einmal um 180 Grad drehen sollst (das Brot bleibt in der Form!), sodass das Brot mit beiden Seiten gleich lang zur hinteren Ofenwand steht und gleichmäßig bräunt. Also quasi als stünde die Form auf einem Drehteller – ich hoffe, das hilft als Erklärung ;)!
Liebe Grüße
Elena