Dreikönigskuchen Schweizer Art

Das große Schlemmen ist vorbei und du sehnst dich trotzdem nach ein bisschen Soulfood? Dann versüß‘ dir den Start ins Neue Jahr doch mit einem feinen Dreikönigskuchen nach Schweizer Art! Es gibt schließlich nichts Besseres, als ein Stück flauschiger Hefeteig, um sich über den Fakt, dass der Arbeitsalltag nun langsam wieder losgeht, hinwegzutrösten.

Die Tradition des Dreikönigskuchens ist in unseren europäischen Nachbarländern überaus beliebt – zum Beispiel in Frankreich mit der Galette des rois bzw. dem Gâteau des rois oder in Spanien und Portugal mit dem Roscón de Reyes bzw. dem Bolo Rei. Ganz besonders populär ist der bis ins 14. Jahrhundert zurück datierbare Brauch allerdings in der Schweiz, wo jährlich an die 1,5 Millionen Dreikönigskuchen verkauft werden – also etwa ein Kuchen pro Haushalt.

Der Kuchen wird traditionell zur Feier des Dreikönigstags am 6. Januar gegessen und beim Verzehr der oder die sogenannte „Bohnenkönig*in“ gekürt. Seit jeher wird in eine der acht Teigkugeln (niemals in der Mitte!) nämlich eine Bohne eingebacken (die später durch Münzen und dann durch Porzellan- bzw. Kunststofffigürchen ersetzt wurde), deren Finder*in sich einen Tag lang wie ein*e König*in fühlen – und natürlich auch so aufführen – darf.

Da ich selbst keine Schweizerin bin, habe ich mich an dem Rezept der Schweizer Brotikone  Katharina Arrigoni vom tollen Blog Besonders Gut orientiert und dieses etwas abgewandelt. Statt Zitrusabrieb habe ich in Zitrussaft marinierte Rosinen in den Teig eingearbeitet, wie es auch in einigen anderen Schweizer Rezepten gehandhabt wird. Wie alles aus Hefeteig schmeckt auch dieser Dreikönigskuchen am besten frisch am Tag des Backens. Wenn euch ein ganzer Kuchen zu viel ist, könnt ihr aber auch Teile des Kuchen kurz nach dem Backen einfrieren und nach Bedarf auftauen. Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Nachbacken!

Hier geht’s zum Rezept für den Dreikönigskuchen:

Dreikönigskuchen

Zutaten

Für die marinierten Rosinen:

• 100 g Rosinen
• 1 unbehandelte Zitrone (Saft & Abrieb)
• 1 unbehandelte Orange (Saft & Abrieb)

Für den Vorteig:

• 100 g Milch
• 100 g Weizenmehl Type 550
• 1 g frische Hefe

Für den Hauptteig:

• Vorteig
• Marinierte Rosinen
• 200 g zimmerwarme Milch
• 8 g frische Hefe
• 50 g Zucker
• 1 Prise Vanille
• 430 g Weizenmehl Type 550
• 10 g Salz
• 60 g zimmerwarme Butter

Außerdem:

• 1 Eigelb
• 1 EL Sahne oder Milch
• Hagelzucker
• Mandelblättchen
• ggf. eine Mandel oder Königsfigur aus Kunststoff zum Einbacken

Video

Anleitungen

• Für die marinierten Rosinen die Schale der unbehandelten Orange und Zitrone fein abreiben und zusammen mit dem ausgepressten Saft unter die Rosinen mischen. Über Nacht luftdicht verschlossen durchziehen lassen.
• Für den Vorteig die Hefe in die Milch geben und verrühren, bis sie sich vollständig aufgelöst hat. Dann das Mehl hinzugeben und mit einem Löffel unterarbeiten, bis sich alles verbunden hat. Den Vorteig abgedeckt 2 Stunden bei Zimmertemperatur gehen lassen und dann über Nacht (maximal 24 Stunden) in den Kühlschrank stellen.
• Am nächsten Tag den Vorteig aus dem Kühlschrank holen und 1-2 Stunden Raumtemperatur annehmen lassen.
• Für den Hauptteig die Milch in eine Schüssel geben und die Hefe hineinbröckeln. Verrühren, bis sich die Hefe vollständig aufgelöst hat. Dann alle übrigen Zutaten (inklusive des Vorteig) außer der Butter und der marinierten Rosinen hinzugeben und 10-15 Minuten auf niedriger Stufe zu einem glatten Teig verkneten. Dann die zimmerwarme Butter in Stücken hinzugeben und weitere 10 Minuten auf niedriger bis mittlerer Stufe kneten, bis sie vollständig untergearbeitet ist (der Teig ist relativ weich). Währenddessen die Rosinen durch ein feines Sieb abseihen und abtropfen lassen. Dann ebenfalls in die Schüssel geben und kurz unterkneten. Dann Den Teig abdecken und bei Zimmertemperatur 90 Minuten gehen lassen.
• Den Teig auf die leicht bemehlte Arbeitsfläche geben und daraus 8 Teigkugeln à ca. 80g formen (das wäre nun auch der richtige Zeitpunkt, um die Mandel bzw. Königsfigur in einer der Kugeln zu verstecken). Aus dem restlichen Teig eine größere Kugel formen. Die große Kugel mittig auf ein mit Backpapier belegtes Blech setzen und die kleinen Kugeln mit etwas Abstand darum platzieren.
• Das Eigelb mit der Sahne verquirlen und die Teigkugeln rundherum damit bestreichen. Den Dreikönigskuchen mit einer großen Schüssel bedeckt noch einmal 45 Minuten gehen lassen.
• Den Backofen auf 190°C Ober- und Unterhitze vorheizen.
• Kurz vor dem Backen den Kuchen nochmals mit der Eistreiche bepinseln und gleichmäßig mit Hagelzucker und Mandelblättchen bestreuen. Den Dreikönigskuchen auf der mittleren Schiene im vorgeheizten Ofen ca. 30 Minuten goldbraun backen (sollte er oben zu dunkel werden, zwischendurch mit einer Lage Alufolie abdecken). Etwas abkühlen lassen und zeitnah servieren.
• Fröhliches Naschen!