Es ist wieder Erdbeerbodenzeit! Der vielleicht simpelste Kuchen des Sommers und doch – oder gerade deshalb – einer meiner absoluten Lieblinge. Mindestens einmal im Jahr wird er zu Beginn der Erdbeersaison im Hause Cremer traditionell gebacken. Der Erdbeerboden besteht aus einem fluffigen Biskuit aka Wiener Masse, auf den dann möglichst viele frische Erdbeeren gestapelt werden. Und das war’s auch schon. Zusammen mit etwas Schlagsahne und Vanille ein echter Kuchentraum.
Vermutlich kennt ihr diese Obstböden nur fertig verpackt aus dem Supermarktregal oder mit exotischen Früchten und literweise Tortenguss belegt aus diversen Backbüchern aus den 80ern und seid deshalb noch nie auf die Idee gekommen, einen selber zu backen. Ein großer Fehler! Denn etwas Besseres als die Kombination aus flauschigem Biskuit, frischen süßen Erdbeeren und geschlagener Sahne mit einem Hauch Vanille, ist schwer zu finden. (Na gut, Spaghettieis könnte eventuell mithalten.) Wenn ihr keine Obstbodenform habt, könnt ihr stattdessen natürlich auch eine normale Springform verwenden.
Da ich Tortenguss überhaupt nicht mag, lasse ich ihn einfach komplett weg und packe die Erdbeeren pur auf den Boden, denn länger als zwei Stunden überlebt der Kuchen sowieso nicht. Kleiner Tipp: wenn ihr auch keinen Tortenguss mögt und den Kuchen trotzdem haltbar machen möchtet, könnte ihr die angeschnittenen Erdbeeren einfach mit etwas Sprühgelatine (erhältlich z.B. in der Metro oder online) besprühen – so glänzen sie schön und bleiben frisch.
Genau genommen handelt es sich bei dem Boden nicht um einen klassischen Biskuit, sondern um einen Wiener Boden, der durch die Zugabe von flüssiger Butter noch ein bisschen saftiger ist. Das Rezept für die Wiener Masse ist ein wunderbares Grundrezept, dass ihr vielseitig einsetzen und für verschiedene Torten abwandeln könnt. Natürlich könnt ihr den Boden auch mit anderen saisonalen Beeren oder Früchten eurer Wahl belegen – Auswahl gibt es ja bald wieder genug. Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Nachbacken!
Hier geht’s zum Rezept für den Erdbeerboden:
Erdbeerboden
Zutaten
Für die Wiener Masse:
- 5 Eier
- 2 Eigelb
- 150 g Zucker
- 1 TL abgeriebene unbehandelte Zitronenschale
- 150 g Mehl
- 30 g Speisestärke
- 90 g flüssige Butter
Für den Belag:
- 500-750 g frische Erdbeeren
Außerdem:
- 200 g Sahne
- 1 Prise gemahlene Vanille
Anleitungen
- Den Backofen auf 190°C Ober- und Unterhitze vorheizen.
- Für die Wiener Masse die Eier, die Eigelbe, den Zucker und die Zitronenschale 8 Minuten lang cremig aufschlagen, bis eine helle, luftige Masse entstanden ist. Das Mehl mit der Speisestärke darüber sieben und zügig aber vorsichtig unterheben. Einige Esslöffel der Masse mit der flüssigen Butter verrühren, dann die Buttermischung ebenfalls unter den Teig heben. Den Biskuit in eine gefettete Obstbodenform (alternativ geht auch eine Springform) geben und auf der mittleren Schiene im vorgeheizten Backofen ca. 25 Minuten goldbraun backen (Stäbchenprobe).
- Den Boden aus der Form stürzen und abkühlen lassen.
- Die Erdbeeren waschen, entstielen und den abgekühlten Boden damit belegen.
- Die Sahne mit der Vanille steifschlagen und sofort mit dem fertigen Kuchen servieren.
- Guten Appetit!
Magst du uns noch verraten wie groß deine Form ist?
Huhu Jenny,
ich habe so eine klassische Obstbodenform verwendet – müssten 28cm sein im Durchmesser!
Liebe Grüße
Elena
Liebe Elena,
wieder mal ein ganz fantastisches Rezept von Dir, vielen Dank! Ich habe den Boden gestern gebacken: fluffig, saftig, leichte Zitrusnote. Das perfekte „Bett“ für Karls Erdbeeren. 🙂 Das Rezept ist schon notiert und wird nun öfter gebacken.
Liebe Grüße
Natalja
Liebe Natalja,
ohja, den Erdbeerboden muss ich auch unbedingt bald wieder backen – jetzt wo die Erdbeerhäuschen endlich wieder offen sind 😉! Freut mich sehr, dass dir das Rezept gefällt ♥️.
Liebe Grüße
Elena
Ich liebe diesen unkomplizierten Tortenboden für einen auch mal spontanen leckeren Erdbeerkuchen!
Liebe Susi,
freut mich sehr, dass dir der Boden so gut schmeckt!
Liebe Grüße
Elena
Das ist kein Wiener Boden. Ein Wiener Boden wird immer kalt und warm geschlagen. Warm im Wasserbad. Klassisch in der Konditorei macht man ihn sogar über Feuer. Aber beide Arten sind Wiener Böden.
Lieber Wolfgang,
Da sich mein Blog an Hobbybäcker/innen richtet, habe ich den Schritt mit dem warmen Wasserbad bewusst weggelassen, da es die Teigherstellung verkompliziert und man auch ohne Zuhause sehr gute Ergebnisse erzielt. Mit der Bezeichnung „Wiener Masse“ wollte ich deutlich machen, dass hier – im Gegensatz zum klassischen Biskuit – zusätzlich Fett in Form von Butter in den Teig eingearbeitet wird.
Vielleicht schmeckt dir der Kuchen ja trotzdem, auch ohne warmes Aufschlagen ????
Viele Grüße
Elena