Hui, Kinder, wie die Zeit verfliegt. Heute wird schon das 14. Türchen geöffnet. Dahinter verbirgt sich dieses Mal ziemlich hippes Gebäck: Ich habe es Hipster Schwarz-Weiß-Gebäck getauft. Denn das Thema ist in der Hauptstadt nach wie vor brandaktuell und als Wahlberlinerin sah ich es an der Zeit, die aktuellen ästhetischen Strömungen um mich herum mal in Teigform zu verarbeiten.
Weil Schwarz-Weiß-Gebäck aber so ziemlich geschlechtsneutral ist, kommt es nicht mit Vollbart sondern mit Dreiecken daher. Hipster triangle, ihr wisst schon. Quasi eine Berliner Sozialstudie in Gebäckform. Sieht natürlich viel besser aus, wenn man das in seinem Start-Up-Büro lässig aus der Keksdose fischt, um das Nachmittagstief zu überwinden, anstatt einen schnöden Zimtstern. Zimtsterne kann ja jeder! ????
Schwarz-Weiß-Gebäck ist eine ziemliche Geduldsaufgabe und je mehr Geduld man aufbringen kann, desto schöner wird in der Regel das Ergebnis. Wie man an den wenig akkuraten Ecken unschwer erkennen kann, war ich am Produktionstag leider nicht übermäßig mit Geduld gesegnet. Das A und O bei Schwarz-Weiß-Gebäck ist, dass man den Teig zwischen den einzelnen Schritten immer wieder lange genug kühlt, damit die Form später beim Anschnitt erhalten bleibt.
Der Anschnitt am Ende macht natürlich am allermeisten Spaß bei der ganzen Sache (kommt aber blöderweise wie gesagt erst ganz am Ende). Wenn man sich bis dahin gedulden konnte, ist man eigentlich schon am Ziel angekommen!
Jetzt bin ich gespannt auf eure schwarz-weißen Kreationen! Hier geht’s zum Rezept:
Zutaten für das Schwarz-Weiß-Gebäck:
- 400 g Mehl
- 300 g Butter
- 150 g Puderzucker
- 40 g Kakao
- 1 Prise Salz
- 1 Prise gemahlene Vanille
Außerdem:
- 1 Eigelb
- etwas Milch
Zubereitung:
Alle Zutaten bis auf den Kakao rasch zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Die Hälfte des Teiges mit dem Kakaopulver verkneten. Wenn ihr noch mehr Farbschattierungen haben möchtet, könnt ihr wie ich je ein Drittel vom hellen und vom dunklen Teig miteinander verkneten. Die drei Teige zu Kugeln formen und in Frischhaltefolie gewickelt mindestens eine Stunde kühl stellen.
Die Teige (nacheinander) ausrollen. Am besten legt ihr hierfür zwei gleich hohe Holzleisten an die Seiten und rollt mit dem Nudelholz darüber – so wird der Teig gleichmäßig dick. Die Unterlage zwischendurch immer wieder säubern, damit sich die Teigfarben nicht vermischen. Die gewünschten Muster ausstechen. Für helle Dreiecke auf dunklem Grund beispielsweise aus dem dunklen Teig Dreiecksformen ausstechen oder ausschneiden und hintereinander zu einer Reihe legen wie auf dem Bild unten. Zwischen jedem Schritt muss der Teig kühl gestellt werden, damit er die Form behält.
Die Dreiecksreihen für mindestens 30 Minuten in den Kühlschrank stellen. Zwischenzeitlich das Eigelb mit etwas Milch verquirlen. Danach den hellen Teig dünn ausrollen und die gekühlten Dreiecksreihen mit Eigelb bepinseln und in den hellen Teig einschlagen. Erneut 30 Minuten kühl stellen.
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Aus dem dunklen Teig längliche Rollen formen und rundherum um die Dreiecksrolle legen. Das Ganze so lange rollen, bis eine gleichmäßige runde Form entstanden ist. Die Rolle wiederum 30 Minuten kühl stellen. Anschließend nochmals in dünn ausgerollten hellen Teig einschlagen. Die Teigrolle zum letzten Mal in den Kühlschrank geben und in der Zeit den Backofen auf 175°C Ober- und Unterhitze vorheizen. Auf diese Weise könnt ihr natürlich mehrere Teigrollen mit verschiedenen Mustern gleichzeitig herstellen.
Wenn der Backofen vorgeheizt ist, die Teigrollen in dünne Scheiben schneiden und nacheinander auf der mittleren Schiene etwa 10-12 Minuten backen. Darauf achten, dass die Plätzchen nicht zu braun werden, weil dann der Schwarz-Weiß-Effekt nicht mehr so schön zur Geltung kommt.
Die Plätzchen könnt ihr in einer Blechdose lagern und dann nach und nach vernaschen ;-).
Verfolgt ihr eigentlich schon meinen Adventskalender auf Instagram und Facebook? Jeden Tag wird dort ein neues Türchen mit Inspirationen aus meiner Weihnachtsbäckerei geöffnet.
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